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2/26/2013

DREI

Ja, ich will.
Will dennoch noch wissen, was an deinem vierten Finger blitzt.
Will dennoch
Will dennoch
Sein 
Ein und alles
Ein scharfkantiger Stein schmiegt sich zwischen uns

Der Dritte im Bunde 
Im längst gemachten Bett 
Wenn die Puttenuhr auf dem Kamin nach euch beiden schlägt
Ich nur die Stöße davon mitbekomme
Immer zu spät
Wenn die kleinen Dämonen an den Bettsäulen sich die Äuglein zuquetschen

Sei es Palisander
Sei es Pressspan

Mit rostigen Ketten umspannt liegt ihr selig siechend
Und grinst mir auffahrend mit eingefallenen Wangen
Mit deinen dürren Fingern deutest du auf ein freies Eck 
Will doch
Geliebter
Kann doch nicht 
Euch beiden die Viertfinger abbeißen
Während meine Ohren und Augen abfallen und schreiend davon rennen
Auf Zehenspitzen wippend, damit nicht alles herabkommt
Der andere nicht alles mitbekommt
Mir entfließt das weiße Blut
Durch die Nägelnarben deiner Lippen
Dein Wille geschehe
Meiner ist krachend umgefallen
Wie die Wiener Kommode an die mich lehnen will
Damit das morsche Parkett nicht bricht
Halte ich mit beiden Fäusten dagegen
Komm ins gemachte Bett
Wir haben fastfrische Laken für dich bereitet
Still, die Worte sind unserem Sprachsaal verronnen
Und versiegt durch Ritzen in der Wand
Nur noch der Wind heult leis durch die offenen Türen und Spalten in der Marmorwand
Schleudert den Lüster über mir hin und her
Nimm seinemeinedeine Hand
Hoffentlich klebt schon Flugrost dran

Meine Augen
Meine Augen
Was ist nun?
Ich will
Will unbedingt

Will noch will doch will endlich auch
Und meiner
Und der Fäulnisregen setzt ein, versengt die Magnolien im Garten
Und weht den Schimmel herein
Ziehst mich unter eure Brokatdecke 
Und überschüttest mich mit deiner Goldgülle
Deinmein Schloss in deinermeinerseiner sandigen Brust
Sündigen Brust
Wählerisch wahllos pocht sie mir.
Dein Fingergold schnürt mir die Luft zum Atmen ab
Sollen nur die Motten in meiner Kehle singen
Dass das Blut gerinnt
Ich kann zusehen
Dich dabei ansehen
Lüge

Den anderen 
Nicht einmal aus dem anderen Raum 
Und überall
Mir entschläft der Leib
Ja, ich will
Wie Maden in ranzigem Herzfett
Mit pochenden Schläfen entschlafen
Euer Kristallleuchter über mir 
Baumelt 
Birst
Blute
Aus.


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Max Bonheur.

1 Kommentar:

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