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9/07/2012

LYRIK im SEPTEMBER

LYRIK - DÄMMERZUSTAND

interpretation.
"Im Dämmerzustand", beschreibt die emotionale und seelische Lage eines Heranwachsenden, der sich in die Analyse zwischen sich und der Welt begibt. Es sind Szenen und Momentaufnahmen des Alltags und dessen lyrische Verarbeitung. Es geht um Stolz und Selbstzweifel, um Selbstliebe und um Hass. Es geht um die Erkenntnis des sich selbst Verstehens und um die Kraft für die Zukunft die sich daraus erschließen lässt. Es geht um Anerkennung und um Missgunst. Es geht um das Leben in all seinen Facetten: die tiefe Grausamkeit und die unendliche Glückseligkeit des Daseins. Festgehalten in prosaischer Lyrik. 

Furzende Menschen in den Zügen.
Bestialischer Geruch.
Kaufen will man mich. Behalten auch?
Verkaufen vielleicht.
Ich habe die Welt. Gekauft.

Kann nicht einmal meine Augen verdecken.
Und die Wut, die sich darin breit macht.
Bin nackt und bloß.
Ich glaub. Ich glaub!
An all das Gute.
Hinter meinen Ohren, da schmerzts.

Wind geht. Stark.
Ohrenbetäubend.
Man raubt mir die Luft.
Wirres Gebrabbel. Geschrei.
Ich liebe. Mich.
Nicht?

Liebe mich.
Eins werden. Wir. Sind.
Eine Verbindung.
Haben wir geschlossen.
Und doch. Ich glaub.
An all das Gute und die Grausamkeit.

Die mir die Welt entgegenwirft.

Im Dreck sitzend. Ich.
Was hat sich verändert? In der letzten Zeit.
Ergraute Kleidung. Zu viel.
Kann man nicht haben.
Überschütte mich! Damit.
Sogleich ich erwache.
Denn die Angst packt mich.

Züge rauschen. An mir vorüber.
Hunger vielleicht.
Brodelnde Bäuche. Voll Essig, voll Staub.
Ich bin glücklich. Sagt man.
Es ist. So.
Wie ich mir das vorgestellt habe.

Bedenken um mich?
Gedanken um das, was ich bin.
Ich bin. Jetzt.
Und später.
Tanzend. Durch den ewigen Regen.

Der sich im ewigen Sonnenschein zu einem Regenbogen mischt.

Der perfekte Mensch.
Ein Tier. So zivilisiert.
Auf der Bühne stehe ich.
Mit diesem Geschriebenen.
Erinnerungen. An bessere Zeiten.

Es ist mein Empfinden.
Über das Leben und die Welt.
Wo ich wandle.
Stolz.
Mit erhobenem Haupte.
In mir selbst ruhend.
Doch zeige mir bitte noch einmal.
Ein letztes Mal.
Die Stelle.

Wo ich Dich verlor.
Denn ich bin mehr wert als das.
Was es jetzt ist. 

Nina Esther Palme, September 2012

"I AM THE PAINTING" - Selbstportrait
 

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